
Pflanzen benötigen CO2 zum Wachstum aber auch der ph Wert
lässt sich damit beeinflussen. Je nach Beckengröße und Besatz kann CO2 Mangel
entstehen. Die verfügbare CO2 Menge kann grob über den ph + kh Wert errechnet
werden, die benötigte Menge ist aber auch von der Bepflanzung abhängig. Ich
möchte hier aber nicht zu wissenschaftlich werden, deshalb nur eine globale
Beschreibung.
Je nach benötigter Menge und Beckengröße kann man einen
Einzel- oder Doppelreaktor bauen. Der Doppelreaktor kann nicht nur mehr CO“
liefern, er produziert vor allem gleichmäßiger. Man benötigt zwei oder drei dichte Flaschen die vom AquaMaxx
oder SodaMaxx sind perfekt. Eine Flasche kann auch eine kleine 0,5 Liter Cola
oder Mineralwasserflasche sein, die nehmen wir als Waschflasche und Blasenzähler.
Dazu brauchen wir die entsprechenden Meter 4/6 Schlauch, das muss jeder bei
sich messen wo die Flaschen stehen. Außerdem benötigt man das "Endgerät"
womit das CO2 in das Aquariumwasser gemischt wird. Da gibt es viele
Möglichkeiten, ich bevorzuge eine Paffrath-Schale oder Rinne:
eine Schale die kopfüber im Aqua hängt und in der sich das
CO2 sammelt, über die Kontaktfläche wird das CO2 ins Wasser gemischt. Die
Schale sollte etwa 2cm hoch sein, etwa mittig also 1cm unter und 1cm über
Wasserspiegel befestigen (mit Saugnäpfen). Wenn zuviel CO2 entsteht kann es über dem Schalenrand
entweichen, somit kann keine schädliche CO2 Konzentration im Becken entstehen.
Als Schale kann man einen Deckel von einer Dose oder Ähnliches nehmen wobei
schmal und lang effektiver ist als quadratisch. Also 4cm x 10 cm ist besser als 5cm x 8cm. (längerer
Wasserkontakt)
Blasenanzahl und wie groß die Schale und somit die
Kontaktfläche sein muss (abhängig von Beckengröße und Wasserwerten) kann man
errechnen. Faustformeln:
KH-Wert des Wassers x Beckenvolumen in Litern / 50 = Anzahl
der Blasen pro Minute
Also bei 200Litern im Becken und KH 6 = 24 Blasen pro min.
Fläche cm2 aus Vorgabe x
Beckenvolumen / 100 = Kontaktfläche der Schale in cm2
Vorgabe für 100 Liter Volumen (für 200L das Doppelte für 50L
die Hälfte usw.) jeweils KH Wert bis - Fläche in cm2: 10-30; 11-50; 12-70; 13-90; 40-110; 50-130
Also bei 150Litern und KH 6 = 67,5 cm2
Man muss nun die CO2 Flaschen mit der Waschflasche und der
Paffrath-Schale mit dem 4/6 Schlauch verbinden (in dieser Reihenfolge). Dazu
einfach mit einem 5mm Bohrer die benötigten Löcher in die Flaschenverschlüsse
und die Schale bohren. Die Schlauchenden kann man etwas schräg anschneiden, damit
gelingt das Einfädeln besser. Weil der Schlauch 6mm Außenmaß hat, unsere Löcher
aber nur 5mm sind ist die Verbindung auch gleich dicht, ein abdichten mit
Kleber oder Silikon ist nicht nötig! Die Schale bohre ich von oben an, also über der
Wasseroberfläche. Dadurch kann auch bei einem möglichen Unterdruck kein Wasser
aus den Becken entweichen. Sicherheitsexperten können natürlich trotzdem noch
ein Rückschlagsventil dazwischen hängen.
Man kann Gelatine
oder Tortenguss verwenden, damit hat man eine konstantere Zuckerverwertung. Man
kann 1 Liter Flaschen oder 5 Liter Kanister ansetzt je nach Bedarf und
vorhandenem Platz.
Für eine 1 Liter Flasche etwa 250 Gramm Zucker in 250ml
Wasser lösen (je nach anzusetzender Menge/Flaschen anpassen - also ein Kilo
Zucker auf 1 Liter Wasser/vier 1 Liter Flaschen), dann je nach Anleitung (Gelatine/
Tortenguss) auf der Verpackung vorgehen. Das Produkt in die Flasche füllen und
abkühlen / hart werden lassen. In die Flasche füllt man dann noch knapp 200ml Wasser das
vorher mit 2-3 Esslöffeln Zucker und zirka 3 Messerspitzen Trockenhefe
vermischt wird.
Auf keinen Fall die Flasche über 3/4 füllen, das Gemisch
kann stark schäumen! Deshalb auch immer eine Waschflasche benutzen! Die
Waschflasche wird einfach etwa 3/4 mit Wasser befüllt und verhindert auch das
Hefesporen in das Aquarium gelangen können.
Die Menge der Trockenhefe muss man der benötigten Blasenzahl
anpassen. Dieses ist allerdings auch von der Raumtemperatur abhängig.
Trockenhefe reagiert normalerweise erst ab 18-20 Grad, optimal sind etwa 24
Grad. Also im Winter mehr und im Sommer weniger Trockenhefe verwenden. Das muss
man selber ausprobieren. Ich habe mir von einem Winzer für den nächsten Winter
schon mal Kaltgärhefe besorgt, die arbeitet schon bei 5 Grad ist allerdings auch
nicht ganz billig.
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